Bau des Studios

Unser Studio ist der erste Neubau, der im Nachhaltigkeitszentrum entstanden ist – ursprünglich als Strohhaus mit Gründach geplant, auf Grund der Planungsverschiebungen bei den „Strohprofis“ dann doch in traditioneller Fachwerkbauweise mit Gründach selbst in die Tat umgesetzt. 2 Jahre haben die Bewohner und Gäste an den traditionellen Holzverbindungen per Hand (nur mit Beiteln, Hämmern und Handsäge errichtet) gearbeitet. Die Konstruktion ist entsprechend stabil ausgelegt, um das Gründach mit seiner Dachlast zu tragen. Neben dem Atelier, quasi unter dem gleichen Dach, ist der Ziegenstall entstanden.
Bisher funktioniert das Atelier ohne Strom. Aus diesem Grund gibt es dort einen Schichtenwasserbrunnen. Zum einen liefert er Brauchwasser, zum anderen funktioniert er wie ein Kühlschrank. In einem Eimer in die Tiefe gehängt, bleiben Lebensmittel bei gleicher Temperatur frisch. Nun braucht ein Atelier nicht zwangsläufig einen Kühlschrank, nachhaltig bauen heißt aber auch, möglichst beim Bau multifunktional zu bauen und schon in der Konstruktion mögliche andere Nutzungen offen zu halten. Ein ganz elementarer nachhaltiger und auch inkludierender Gedanke ist eine immer mitgedachte behinderten- bzw. rollstuhlgerechte Nutzung von Gebäuden. Dies war mit der traditionell einfachen schon immer auch von Laien ausgeführten Bauweise leider nicht ganz so galant zu lösen ohne Einbußen bei der Stabilität der Konstruktion hinzunehmen.
Jedoch bei einem Neubau wunderbar umzusetzen – kunstruktiver Bauschutz sowie Beeinflussung der Raumklimatisierung durch Baukonstruktion. Das heißt den Umgang mit Sonneneinstrahlung effizient gestalten, Beschattungsmöglichkeiten zur Kühlung schaffen, das Gebäude vor Wind- und Wettereinflüssen, insbesondere Niederschlagsfeuchtigkeit durch konstruktive Lösungen wie Dachüberstände ect. schaffen.
Obwohl das Haus nicht als Nullenergiehaus  gebaut ist, ist keine Heizmöglichkeit vorgesehen. Eine Verbretterung außen und das Gründdach sollen genügend Dämmung erzeugen, um im Inneren für ein Atelier ausreichende Raumtemperaturen zu ermöglichen. Künstlerische Schaffensprozesse setzen in der Regel eine große innere Wärme frei – genauso wie sie Zeit aufzulösen vermögen.
Für Feierlichkeiten, Kurse oder Vorträge wird der Raum aufnahmsweise mit einem transportablen Gasheizer beheizt, bis eine nachhaltigere Lösung gefunden ist.
Geplant ist eine autarke Fotovoltaik-Anlage für das Gebäude.