Ökologisches Bauen

Nachhaltigkeit in Betrieb- Ökologisches Bauen

Auf den Seiten zur Sanierung unserer Höfe wurde bereits die nachhaltig-ökologische Vorgehensweise auf den Baustellen beschrieben. Allgemein gilt fast immer Erhalt vor Neubau.
Zum einen ist es bereits eine immense Energieersparnis, eine Altimmobilie zu sanieren und auf einen Neubau zu verzichten. Auch wenn manches nun nach Jahrhunderten ersetzt werden musste am Ladislaus und am Waldprimelhof und man während der Bauzeit manchmal quasi vom Keller in die Sterne sehen konnte, ist doch eine Menge Bausubstanz erhalten geblieben. Wo möglich, wurden Baustoffe wieder verwendet, so wie es Jahrtausende Brauch beim Bauen war.
Wir haben uns auch entschieden, den Charakter und die statische Aufteilung des alten Bauernhauses beizubehalten, was nochmals ein Menge komplizierter Konstruktionen im Inneren erspart und kleine, schnell heizbare Räume erhält.
Als Baumaterialien kamen nur natürliche, nachwachsende oder recycelte und nach der Besiedlung kompostierbare Materialien in Frage. Der Vorteil für den Menschen ist, dass diese Baumaterialien meist seit Tausenden von Jahren erprobt sind und ihre baubiologische Unbedenklichkeit erwiesen ist. Darüber hinaus sind positive physikalische Eigenschaften nachgewiesen, wie z.B. die Regulierung der Luftfeuchte, die Offenporigkeit (also das Diffundieren z.B. von Wassermolekülen nach außen), die Bindefähigkeit für Schadstoffe.
Im Umgebindehaus kommen traditionell Lehm, Holz, Kalk, Ton, Sand und Erdpigmente, sowie natürliche Öle und Lösungsmittel wie Leinöl, Terpentinöl, Orangenschalenöle ect. zum Einsatz. Als Dämmmaterial kamen Schilf, Stroh, Spreu, Hanf, Holzhäcksel ect. vor. Wir haben uns zusätzlich auch für recycelte Stoffe wie Altpapierflocken und Recyclingkork entschieden.

Gründach

Sieht nicht nur gut aus und lässt ein Biotop entstehen an einer Stelle, die sonst versiegelt ist, sondern isoliert auch wunderbar! Über dem Ziegenstall ist das Gründach als einfaches Kaltdach konstruiert, über dem angrenzenden Atelier als hinterlüftetes, also vom Innenbereich entkoppeltes Kaltdach. Das heißt, dass die feuchte, weil warme Luft aus dem Innenraum über die Decke nach außen diffundieren und über die etwas 3 cm hohen Hohlräume abtransportiert werden kann. Das Dach ist extensiv bepflanzt, sodass eine Substratschicht von 8 cm Erde aufgebracht wurde, um statischen Aufwand und Kosten in möglichst gutem Gleichgewicht zum Begrünungs- und Isolierungseffekt zu halten. Neben Sedumgewächsen wachsen Kräuter- und Nelkenarten auf dem Dach und es sieht zur Blütezeit besonders apart aus. Im Stall sind auf Grund der offen zugänglichen Balkenkonstruktionen die ersten Schwalben eingezogen!